Mit Kokosöl Läuse bekämpfen
Wie man Kokosöl gegen Läuse anwendet
Ein ständiges Jucken und Kratzen am Kopf kann unter Umständen auf einen Befall mit Kopfläusen (Pediculus humanus capitis) zurückzuführen sein. Besonders Kindergartenkinder, Schüler und junge Erwachsene sind gefährdet. Kratzt sich Ihr Kind oft am Kopf? Dann könnte es sein, dass es von Läusen geplagt wird. Vor allem der Nacken und die Bereiche hinter und über den Ohren sind beliebte Blutsaugplätze der kleinen biestigen Vampire. Dort ist die Haut relativ dünn und die Tierchen kommen recht problemlos an ihre Blutmahlzeit.
Kokosöl Läuse
Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich Ihr Kind Läuse zugezogen hat, sollten Sie umgehend mit der Gegenwehr beginnen. Zuerst einmal muss das Kind von Kindergarten oder Schule fern bleiben, um ein Übergreifen auf andere Kinder zu verhindern. Natives Kokosöl kann die Behandlung von Anfang an hilfreich unterstützen, denn zum einen werden die Läuse und Nissen durch das Öl erstickt, zweitens wird durch die enthaltene Hexansäure (Capronsäure) und Octansäure (Caprylsäure), das sind kurzkettige Fettsäuren mit nachgewiesener insektizider Wirkung, der Chitinpanzer der Krabbeltiere aufgelöst, was letzten Endes zur Austrocknung und anschließend zum Tod führt. Außerdem löst das Öl die klebrige Substanz auf, mit der die Nissen an die Haare angeheftet werden.
In Kindergärten und Schulen breiten sich Kopfläuse relativ schnell wie eine Epidemie aus. Häufig liegt das daran, dass bei einem Parasitenbefall nicht schnell genug gehandelt wird. Läuse stellen völlig unberechtigt einen Indikator für eine Hygiene-Nachlässigkeit dar. Diese gesellschaftlichen Vorurteile erschweren die Bekämpfung der Plagegeister, denn oft werden die Kinder aus Scham den Gemeinschaftseinrichtungen nicht ferngehalten, werden in vielen Fällen nicht einmal entsprechend behandelt, weil schon das Gespräch mit einem Arzt oder Apotheker bei den Eltern Schamgefühle auslöst. So sind die Kleinen manchmal über Wochen hinweg Wirt für mehrere Generationen von Läusen und somit potentielle Überträger. Dabei ist es gerade bei einem Läusebefall wichtig, dass man frühzeitig mit der Behandlung beginnt und sie vor allem konsequent durchzieht.
In der Apotheke erhält man etliche antiparasitäre Mittelchen, vom Läuseshampoo über Tinkturen bis hin zu Anti-Laus-Spray. Die meisten dieser neurotoxischen (neuro = Nerven; toxisch = giftig) Präparate enthalten Pyrethrumextrakt, das Insektizid, das aus einigen Chrysanthemenarten gewonnen wird und nervenschädlich sein soll, oder Lindan, welches ebenso die Nerven und die Leber schädigen kann.
Wollen wir unseren Kindern diese Mittel wirlich auf die Haut und in die Haare geben? Oder versuchen wir doch lieber zuerst, den Läusen mit natürlichen Hausmitteln zu Leibe zu rücken?
In den noch nicht allzu zivilisierten Randgebieten in Indien, in Thailand, in Indonesien, auf den Philippinen und in anderen Regionen der Welt, reibt man sich die Kopfhaut mit Kokosöl ein, um die Plagegeister wie Läuse, Milben und Flöhe zu vergraulen. Aus welchem Grund sollte das bei uns nicht auch funktionieren?
Anwendung von Kokosöl gegen Läuse
Kopfläuse werden durch die Anwendung mit Kokosöl möglicherweise nur vorübergehend immobilisiert. Deshalb ist die genaue Beachtung der Einwirkzeit von mindestens einer Stunde, am besten mit einer Folie abgedeckt, ein darauf folgendes Auswaschen mit Shampoo, Trockenfönen und anschließend das sorgfältige Auskämmen mit einem Nissenkamm besonders wichtig.
Vor allem bei langem und dickem Haar, das meist stärker befallen ist, sollte man reichlich Kokosöl auftragen. Das Haar muss komplett mit dem Öl benetzt sein.
Beginnen Sie im Nacken, an den Ohren und im Schläfenbereich mit dem Auftragen. Sind diese Bereiche vollständig mit Kokosöl getränkt, arbeitet man sich von den Haarspitzen zur Kopfhaut hin vor, um ein Entweichen der Läuse zu verhindern.
Am besten kämmt man das Haar nun mehrmals täglich aus, um noch vorhandene Läuse möglichst schnell aufzustöbern und zu entfernen.
Die Behandlung mit Kokosöl sollte nach spätestens drei bis fünf Tagen und nach acht bis zehn Tagen wiederholt werden, um eine eventuell noch nachfolgende Generation durch nicht entfernte Eigelege (Nissen) direkt erkennen zu können. Dabei sollte man genauso vorgehen wie bei der Erstbehandlung.
Erst wenn nach etwa zwei bis drei Wochen kein Befall mehr festgestellt werden kann, hat man die Sicherheit, dass alle Läuse, ihre Nachkommn und noch vorhandene Eier komplett erfasst wurden. Dies ist im Übrigen auch bei der Behandlung mit chemischen Mitteln der Fall.
Tipp: Die Kombination von Anisöl und Kokosöl bekämpft Kopfläuse sogar besser als das Neurotoxin Permethrin. Einfach in der Apotheke ein kleines Fläschen natürliches Anisöl besorgen, mit 4-5 Esslöffeln nativem Kokosöl vermischen und auf das Haar auftragen. Bei besonders langem oder dickem Haar kann es sein, dass man eine größere Menge benötigt.
Der lausige Lebenszyklus
Ganz Wichtig!
Die Behandlung mit Kokosöl muss zwingend mehrmals über zwei aufeinanderfolgende Wochen erfolgen, um einen Behandlungserfolg erzielen zu können.
Schicken Sie Ihr Kind in dieser Zeit nicht in Kindergarten oder Schule und setzen Sie die Einrichtung unbedingt über den Läusebefall in Kenntnis. Ansonsten ist der Behandlungserfolg von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Alle Kinder der Klasse oder Gruppe müssen auf Läuse hin untersucht und ggf. behandelt werden. Nur eine einzige adulte weibliche Laus ist ausreichend, um erneut eine Invasion in Gang zu bringen.
Um das alles besser verstehen zu können, sollte man ein wenig Kenntnisse besitzen, was die Biologie der Blutsauger angeht:
Eine Laus entwickelt sich vom Eistadium (Nissen) über das Nymphenstadium (etwa 0,8 – 2,1 mm groß) und über eine dreimalige Häutung zu einem geschlechtsreifen, ausgewachsenen Blutsauger. Die erwachsenen Läuse leben zwischen 15 (männliche) und 40 Tage (weibliche).
Aus den entwicklungsfähigen Nissen schlüpfen zirka sieben bis acht Tage nach der Eiablage die Läuselarven. Diese benötigen nun neun bis elf Tage, bis sie zur Geschlechtsreife herangewachsen sind. Die komplette Entwicklungsphase von der Eiablage bis zur adulten Laus, die erneut Eier ablegen kann, dauert es also rund zwanzig bis vierundzwanzig Tage. Dieser komplette Zeitraum muss mit der mehrmaligen Anti-Läuse-Behandlung abgedeckt werden, um eine sichere Beseitigung aller zu Beginn vorhandenen Läuse in den unterschiedlichen Entwicklungsstadien zu ermöglichen.
Die kleinen Biester sind Klammergreifer, die sich mithilfe ihrer Klammerbeine fest am Haar verankern können. Ihre Extremitäten sind so geformt, dass sich mit den Klauen sogenannte Ösen bilden lassen, die ein einfaches Abstreifen und Abfallen vom Haar verhindern.
Einfaches Haarewaschen bringt deshalb nur einen einzigen Erfolg: Die Läuse werden besonders sauber.
Die Schmarotzer benötigen etwa fünf Mal täglich eine Blutmahlzeit. Sie stechen dabei mit ihrem Mundwerkzeug in die Haut und saugen damit das Blut. Ihr Speichel enthält starke Allergene, die zu einem starken Juckreiz führen können.
Die Eier werden von den Weibchen dicht über der Kopfhaut in einem spitzen Winkel an die Haare geklebt. Dort herrscht die perfekte Temperatur und ausreichend Feuchtigkeit zum erfogreichen Brüten ohne das Zutun der adulten Parasiten. Nissen lassen sich durch das Waschen des Haares und das Kämmen mit einem handelsüblichen Kamm nicht entfernen. Lediglich mit einem feinzinkigen Nissenkamm kann man sie auskämmen.
Was man mit Kokosöl erreichen kann
Mit der ersten Kokosöl-Behandlung kann man das Absterben der bereits geschlüpften Läuse erreichen. Die vorhandenen Nissen sterben durch diese Behandlung selten alle ab. Mit dem Nissenkamm kann man sie bestenfalls alle abkämmen, wenn sich der “Kleber”, der sie mit den Haaren verbindet, gut gelöst hat. Aus den verbliebenen Eiern schlüpfen nach wenigen Tagen erneut Nymphen, denen man der Zweit-Behandlung zuleibe rückt. Erfolgt diese zum richtigen Zeitpunkt, sind diese Nymphen noch nicht geschlechtsreif und hatten somit keine Möglichkeit für eine erneute Eiablage. So ist es gut möglich, dass man schon nach der zweiten Behandlung alle Plagegeister losgeworden ist.
Trotz allem sollte man auch die dritte Behandlung noch durchführen, um wirklich sicher zu gehen. Das Kokosöl pflegt nebenbei die Haare und die Kopfhaut und verhindert eine Entzündung der aufgekratzen Hautstellen.
Und nicht vergessen: Kämmen, kämmen, kämmen … das ist das Wichtigste!
Die Informationen auf diesen Seiten stellen in keiner Weise eine Diagnose- oder Therapieanweisung dar. Bei einem Verdacht auf eine Erkrankung nehmen Sie bitte umgehend Kontakt zu einem Arzt oder Heilpraktiker auf. Wir haften nicht für Schäden irgendeiner Art, die in direktem oder indirektem Sinne aus der Verwendung unserer Angaben entstehen.
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