Die Haltbarkeit von Kokosöl positiv beeinflussen
Durch eine richtige Handhabung und die korrekte Lagerung könnt ihr die Haltbarkeit von Kokosöl positiv beeinflussen. Durch etwas Achtsamkeit ist euer natives Kokosöl richtig lange haltbar. Bei versiegelten und ungeöffneten Behältern kann es sogar durchaus sein, dass das Öl noch nach vielen Jahren in einwandfreiem Zustand ist und problemlos verköstigt werden kann. Aber so lange wollt ihr das Öl ja normalerweise nicht lagern, oder? Es zeigt jedoch, dass man bei richtiger Verwendung nicht damit rechnen muss, dass das Kokosöl innerhalb kurzer Zeit schlecht werden könnte.
Selbstverständlich muss es sich bei dieser langen Lagerfähigkeit um ein natives Kokosöl von höchster Qualität handeln, das sorgsam verarbeitet wurde und keine Zusatzstoffe enthält. Wenn ihr das Glas einmal geöffnet habt, könnt ihr die Haltbarkeit von Kokosöl positiv beeinflussen, indem ihr nur wenige wichtige Dinge beachtet.
Kokosöl – Flüssig, cremig oder fest?
Kokosnussöl hat einen recht niederen Schmelzpunkt, der unterhalb der Körpertemperatur liegt (bei etwa 24°C). In tropischen Gebieten ist Kokosöl normalerweise immer flüssig und wird dort in ganz normale Flaschen abgefüllt. In kühleren Gegenden wäre das undenkbar, denn man könnte das Öl nur selten aus dem Behälter entnehmen – es sei denn, man würde es immer vorher im Wasserbad schmelzen. Deshalb sind die Kokosöle für den europäischen Handel meist in Gläser oder PE-Dosen mit weitem Hals abgefüllt.
Kokosöl verflüssigt sich bei höheren Temperaturen vollständig. Ist der Sommer vorüber, werdet ihr wieder die gewohnte, reinweiße Masse im Behälter vorfinden. Je nach Raumtemperatur kann es also flüssig, cremig oder sogar hart sein. Ein häufiger Wechsel des Aggregatzustands wirkt sich nicht negativ auf die Haltbarkeit von Kokosöl aus, sondern liegt in der Natur des Öls. Folgendes Video veranschaulicht es auch noch einmal.
Meine Tipps für eine lange Haltbarkeit von Kokosöl
1. Kokosöl gehört nicht in den Kühlschrank
Auf den Produktbanderolen oder -beschreibungen steht meistens “kühl lagern”. Kühl bedeutet aber nicht, dass es in den Kühlschrank gestellt werden sollte. Im Gegenteil: Kokosöl soll nicht im Kühlschrank gelagert werden. Das kann die Haltbarkeit von Kokosöl sogar negativ beeinflussen.
In Kühlgeräten wird die Masse komplett hart, lässt sich kaum noch entnehmen und jedes Mal beim Öffnen kann sich kondensiertes Wasser am Deckel absetzen. Dieses Kondenswasser bildet auf der Oberfläche der Öl-Masse eine Wasser-Fettschicht, die ein wunderbarer Tummelplatz für Bakterien, Keime und Pilze ist und in dem sie sich ungehindert vermehren können. Kurz und knapp: Nicht in den Kühlschrank stellen!
2. Lagerung bei normaler Raumtemperatur ist ideal
Bei normaler Raumtemperatur passiert eurem Kokosöl gar nichts, es sollte nur nicht permanent an einem heißen Ort mit direkter Sonneneinstrahlung gelagert werden. Sucht euch einen möglichst kühlen Platz in eurem Küchenschrank. Unten im Schrank ist es meist kühler als in den oberen Regalen – klar, weil Wärme nach oben steigt.
Das unterste Schrankregal ist also ein idealer Lagerplatz. Wenn die weiße Kokosöl-Masse trotzdem flüssig wird, ist das nicht weiter tragisch. Ihr könnt es auch in flüssigem Zustand bedenkenlos verwenden – in der heißen Pfanne oder auf der Haut schmilzt es ja schließlich auch. Große Gebinde, die im Schrank zu viel Platz wegnehmen würden, könnt ihr im kühlen Keller lagern und zum täglichen Gebrauch etwas Öl in ein kleineres, gereinigtes und gut verschließbares Glas (z.B. in ein Marmeladenglas) umfüllen.
Da Kokosöl hauptsächlich aus gesättigten Fetten besteht, oxidiert es nicht so leicht. Das native Qualitäts-Kokosöl von 100ProBio hat zum Beispiel einen Anteil von 94,2 g gesättigten Fettsäuren pro 100 g Öl. Wer sich ein wenig mit Fettsäuren und ihrer chemischen Beschaffenheit auskennt, der weiß, dass gesättigte Fette keine Doppelbindungen mit Sauerstoffmolekülen eingehen (oxidieren) und deshalb kaum ranzig werden können. Das passiert normalerweise nur bei Fetten, die einen zu hohen Wasseranteil haben. Hochwertige Kokosöle sind weitestgehend resistent gegenüber den Einflüssen von Sauerstoff und Wärme.
Kleiner Tipp von meiner Seite:
Wenn ihr das Öl lieber in festem Zustand verwendet, könnt ihr euch aus dem Originalbehälter eine kleine Menge, die zügig aufgebraucht werden kann, in ein kleineres Gläschen abfüllen. Dieses kann gerne für ein paar Tage im Kühlschrank stehen, ohne dass ihr befürchten müsst, dass es schlecht werden könnte. Achtet nur darauf, dass sowohl Glas als auch der Deckel ordentlich gereinigt sind. Ich selbst habe immer ein altes, nachgefülltes Mini-Honigglas im Kühlschrank stehen, denn so schön gekühlt ist das Öl eine Wohltat für rissige Lippen und als Erste-Hilfe-Maßnahme bei einem leichten Sonnenbrand. Ich fülle dafür lediglich so viel Öl ein, dass der Boden gerade so bedeckt ist. Dann kann man auch gerne einmal den Fingernagel nehmen, um die benötigte Menge rauszukratzen und es ist schnell aufgebraucht. Danach wird das Gläschen ordentlich gereinigt und kann neu befüllt werden.
3. Kokosöl stets mit sauberem Messer oder Löffel entnehmen
In euer Glas Kokosöl sollten möglichst keine Keime eindringen. Deshalb ist es wichtig, dass ihr das Öl immer nur mit einem sauberen Löffel oder Messer aus dem Behälter entnehmt. Auch die Finger sind tabu – sie sind permanent mit Bakterien behaftet. Das könnt ihr dann machen, wenn ihr euch minimale Mengen Öl in ein kleineres Gefäß abgefüllt habt, das ihr in wenigen Tagen komplett verbrauchen könnt. Ansonsten bitte nie mit den Fingern ins Glas fassen. Auch Speisereste, die eventuell am Messer oder Löffel haften, verunreinigen euer Kokosöl und bieten Bakterien und Schimmelpilzen einen idealen Nährboden. Das gilt im Übrigen auch für Marmelade, Honig und alle anderen Aufstriche.
4. Das Kokosöl-Glas nach der Entnahme direkt wieder verschließen
Solange euer Glas geöffnet in der Küche steht, können auch Schimmelsporen und Bakterien aus der Luft in das Gefäß gelangen. Vor allem in der Nähe der Dunstabzugshaube ist das schnell passiert, denn dort wird durch den Sog die Luft noch mehr aufgewirbelt. Zudem ist in der Küche die Luftfeuchtigkeit durch den Kochdunst immer höher. Für das Bad gilt das gleichermaßen. Feuchtigkeit schlägt sich beim Abkühlen als Kondenswasser im Gefäß und auf dem Öl nieder und begünstigt die Schimmelbildung. Also schließt bitte direkt nach der Entnahme des Kokosöls das Glas wieder.
5. Geöffnetes Kokosöl möglichst zügig verbrauchen
Wenn ihr das Glas geöffnet habt und die oben genannten Gründe beherzigt, dann ist euer Kokosöl ein gutes Jahr lang haltbar, meist sogar länger. Trotz allem solltet ihr möglichst nicht mehrere Behälter öffnen, sondern ein Glas nach dem anderen verbrauchen. Wollt ihr das Öl sowohl in der Küche als auch im Bad oder für die Tierpflege verwenden, dann füllt euch besser den Inhalt eines Glases in mehrere kleiner Behältnisse ab, anstatt in jedem Raum ein komplettes Gebinde stehen zu haben. So bleibt das Öl frisch und die Qualität leidet nicht unnötig. Wenn ihr euer Kokosöl regelmäßig verwendet, ist es schnell aufgebraucht und Bakterien, Pilze und Keime haben erst gar keine Chance sich großartig zu vermehren.
Wie merkt man, dass Kokosöl schlecht ist?
Mit Keimen belastetes Kokosöl riecht meist ziemlich muffig und nicht mehr so wunderbar nach Kokos. Der Geschmack von ranzigem Kokosöl ist nicht mehr so zart und wunderbar kokosnussig, sondern eher leicht säuerlich. Fällt euch das bei eurem Öl auf, ist es ratsam, es nicht mehr zum Kochen oder für kosmetische Zwecke zu verwenden. Trotzdem müsst ihr es nicht wegwerfen, denn als Rostentferner z.B. für die Fahrradspeichen, Schlösser u.Ä. ist es noch prima. Auch die Schuhe lassen sich noch gut damit putzen und die alte Holztreppe genießt ebenso eine Abreibung mit dem Öl.
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